Seit Dezember 2024 wird einer der umfassendsten Ausbildungskurse im Bereich der Neuausrüstung in vertikalen Bereichen sportlicher Aktivitäten (AVAD) durchgeführt. Das Programm TAVAD, das von der Spanischen Föderation für Berg- und Klettersport (FEDME) und der Spanischen Hochgebirgsschule (EEAM) gefördert wird, zielt darauf ab, die Instandhaltung von Klettergebieten, Klettersteigen und Schluchten zu professionalisieren.
INDEX® hat an diesem Projekt mitgewirkt und sowohl zugelassenes Material als auch technische Beratung zur Verfügung gestellt.
Um mehr über diese Initiative zu erfahren, haben wir mit Juan Carlos Castaño, Kletterer und Ausbilder, gesprochen, der uns in diesem Interview weitere Einzelheiten verrät.

INDEX®: Worum geht es bei der Ausbildung von Technikern und Techniken in vertikalen Bereichen der sportlichen Betätigung (TAVAD)? Was ist ihr Ziel?
Juan Carlos: Es handelt sich um einen kompletten Kurs, der aus 10 Modulen besteht, die von rechtlichen, ökologischen und arbeitsrechtlichen Aspekten bis hin zu Inhalten über Stahl und Korrosion, Verankerungsvorschriften, technische Merkmale, Installation, Verwendung von Werkzeugen, Geologie und Klettersteige reichen. Der Kurs umfasst auch Bewertungen pro Modul, eine Woche praktische Ausbildung vor Ort und eine Abschlussarbeit über die Neuausrüstung.
Das übergeordnete Ziel besteht darin, Personen auszubilden, die in der Lage sind, sich den Herausforderungen zu stellen, die sich in vertikalen Sportgebieten (AVAD) stellen: die Wartung und Nachrüstung von Hunderttausenden von Bindungen, die früher oder später das Ende ihrer Nutzungsdauer erreichen.
I: Welche Kenntnisse über den Einbau von Ankern sind unerlässlich?
JC: Das Wichtigste: Halten Sie sich bei der Installation strikt an die Anweisungen des Herstellers. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Befestigung korrekt eingebaut wurde.
I: Wie war der praktische Teil aufgebaut?
JC: Es gab einen praktischen Teil in teilweise dolomitiertem Kalksteinfelsen, wo verschiedene Arten von Bindungen installiert wurden – MTH, THE und chemische Harze der Marke INDEX® – sowie Tensors und Abseilversuche, speziell für Canyoning oder Klettern.
I: Welche Aspekte des Workshops wurden von den Teilnehmern besonders geschätzt?
JC: Die Vielseitigkeit der Betonschrauben, die besonders für das Anlegen und Abseilen von Seilen nützlich sind. Sie sind alle mit der ETA-Option 1 zugelassen, was ihre Eignung für diese Art von Aktivitäten garantiert, bei denen die Sicherheit im Vordergrund steht.


I: Welche Arten von Ankern wurden bei der Schulung verwendet?
JC: Wir haben mit THE-Direktankern und MTH-Spreizankern gearbeitet, die für Handläufe und Seilpositionierungen verwendet werden. Für die Nachrüstung wurden MTH in A4-Edelstahl und Mopure-Epoxidharz verwendet.
I: Was sind die häufigsten Fehler beim Einbau von Ankern?
JC: In erster Linie die Nichtbeachtung der Anweisungen des Herstellers. Zweitens, die Verwendung von Dübeln, die für die Art des Untergrunds, in dem sie eingebaut werden sollen, nicht geeignet sind.
I: Wie wichtig ist es, den richtigen Dübel für das jeweilige Tragwerk zu wählen?
JC: Das ist sehr wichtig. Der Anker muss die Lastanforderungen – 15 kN auf Zug und 25 kN auf Scherung – übertreffen. Wenn er an einem Träger befestigt wird, für den er nicht ausgelegt ist, kann er versagen. Es ist daher wichtig, den Dübeltyp an das Grundmaterial anzupassen.
I: Über welche technischen Kenntnisse sollten künftige TAVADs vor dem Einbau verfügen?
JC: Sie müssen wissen, wie sie die Art des Untergrunds erkennen und welche Befestigung am besten geeignet ist. Sie müssen auch wissen, wie man mit Werkzeugen und Maschinen richtig umgeht, die technischen Datenblätter des Herstellers kennen – Einbaulänge, Stahlart, Zulassung, Anzugsdrehmoment, Verarbeitungszeiten in Harzen – und natürlich die PSA richtig benutzen und Risiken vermeiden.
I: Welchen Wert hat die Zusammenarbeit mit Unternehmen des Sektors wie INDEX®?
JC: Sehr viel sogar. Wir bei FEDME glauben, dass die Unterstützung und Beratung durch spezialisierte Hersteller wie INDEX®, die nicht nur technische Lösungen anbieten, sondern sich auch um die Sicherheit in diesen immer beliebter werdenden Sportarten kümmern, unerlässlich ist.
I: Möchten Sie abschließend noch etwas zu dieser Erfahrung sagen?
JC: Die von der EEAM und der FEDME organisierte TAVAD-Ausbildung wächst und entwickelt sich ständig weiter. Die Abteilung Einrichtungen und Ausrüstungen der FEDME betrachtet die Ausrüstung als einen Grundpfeiler, weshalb wir uns Jahr für Jahr um Verbesserungen bemühen.